Mai 2023 (jt) Sie liegt eher versteckt am Wegesrand und hat keine Zufahrt – und dass ist gut so. Hier haben wir ein kleines Stückchen Natur das es wert ist, erhalten, geschützt und weiterentwickelt zu werden. Neben der klassischen Besenheide (Calluna vulgaris), auch Heidekraut genannt, findet man in einer kleinen Population einige Pflänzchen Glocken-Heide (Erica tetralix). Weitere typische Pflanzen dieser Fläche sind die Heidelbeere (Vaccinium myrtillus), auch Blaubeere genannt, und die Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea).

Die Glocken-Heide wie auch die Preiselbeere stehen auf der Roten Liste bedrohter Arten und stehen somit unter besonderem Schutz. Auch die Nester der Roten Waldameise (Formica rufa), diese steht ebenfalls auf der Roten Liste gefährdeter Arten, müssen geschützt werden. Wir von der Lokalen Agenda Umwelt Harsewinkel haben vom Flächeneigentümer, das OK bekommen, diese Fläche im Sinne des Naturschutzes weiter zu entwickeln. Weiterentwickeln heißt aber auch, dass noch viel Arbeit in der Fläche steckt. Das Potential ist auf jeden Fall vorhanden.

Im Winter 2022/2023 haben wir begonnen die Heidefläche zu bearbeiten. Als erste Maßnahme wurde die Fläche von Kiefernschösslingen befreit. Parallel dazu wurden massive Grasbüschel teilweise entfernt und Teile der Heide gemäht um einer Verholzung entgegen zu wirken. So ganz nebenbei haben wir einige kleine Freiflächen geschaffen, in denen sich jetzt erdnistende Wildbienenarten ansiedeln können.

Ein regnerischer, feuchter Novembertag – es wird geschnitten, entkusselt und abgeräumt.

Bei all diesen Arbeiten wurden wir tatkräftig durch Schüler und Betreuer der Außenwerkstatt der Gesamtschule Harsewinkel unterstützt. Zusammen mit den Schülern, Betreuern und Mitgliedern der Lokalen Agenda Umwelt Harsewinkel haben wir die zuvor beschriebenen Tätigkeiten an mehreren Tagen im Winter ausgeführt. Und es ist noch nicht vorbei. Seit März haben wir unsere Aktionen eingestellt damit die Natur sich ungestört entwickeln kann. Weiter geht es für uns wieder ab Ende Oktober / Anfang November 2023.

Die Sommerzeit 2023 wird genutzt um zusammen mit dem Eigentümer der Fläche, dem zuständigen Förster und der Biologischen Station Gütersloh/Bielefeld e.V. das weitere Vorgehen abzustimmen. Da diese Heidefläche sich unter einer Stromtrasse befindet, ist es notwendig, auch den Energieversorger mit ins Boot zu nehmen.
Unter Federführung der Biologischen Station Gütersloh/Bielefeld e.V. bot sich die Möglichkeit, im Winter 2023 eine größere Maßnahme auf der Heideflächge mit Geld aus dem VITAL-Region GT8-Projekt „Artenreiche Lebensräume im Kreis Gütersloh„ zu finanzieren und zu realisieren.

Bei der Arbeit

Graubraun und trist im Winter

Feld-Sandlaufkäfer bei der Paarung

Rotbäuchige Wespenbiene

Vorbereitet für Erdnister wie Wildbienen und Käfer

Das war’s für den Tag.

Saftig und grün präsentiert sich die Heidefläche im Mai 2023