Begrüßung (Foto: Thomalla)

Lass es wachsen.....

„Lass es wachsen…“ – das war das Thema eines sehr interessanten Vortrags von Familie Klee aus Gütersloh-Niehorst.

Eigentlich waren es schon 2 Vorträge, die Familie Klee mitgebracht hat.
Teil 1:  Wildbienen
Teil 2: Naturgarten „Lass es wachsen…“

Wildbienen.....

Rotschopfige Sandbiene (Andrena haemorrhoa)

Rotpelzige Sandbiene (Andrena fulva)

Wiesenhummel (Bombus pratorum)
Bienenfotos: (Foto: Thomalla)

Zu Beginn macht Ingold Klee einen kurzen, aber doch hoch interessanten Abstecher in das Leben der Wildbienen und deren Nutzen. Aber auch über die Art und Weise, wie sich diese kleinen Insekten in der rauen Welt von industrialisierter Landwirtschaft und hypergepflegten Hausgärten behaupten müssen. Für die Wildbienen wird es zunehmend schwieriger für sich und ihre Nachkommen geeignete Futterpflanzen und Brutareale zu finden. Die Großlandschaften sind eintönig und bieten ihnen kaum Nahrung und Nistmöglichkeiten.

Wenn auch die „großen“ Agrarbetriebe darauf eher keine Rücksicht nehmen so kann jeder einzelne in seinem Garten/Schrebergarten, auch in Siedlungsgebieten etwas für diese Insektengruppe tun. Und das ist im Grunde genommen ziemlich einfach. Man muss nur über seinen eigenen Schatten springen und sich ein kleines bisschen oder auch ganz kräftig von einem total aufgeräumten Garten lösen und auch mal wildere Bereiche zulassen.

Einer kleineren Gruppe Wildbienen kann man schon mit geeigneten Wildbienen-Nisthilfen, landläufig auch als „Bienen-Hotel“ bekannt, gezielt helfen. Allein die im Handel angebotenen Objekte sind oft völlig ungeeignet. Besser ist es, einen Hartholzklotz zu nehmen und diesen mit Bohrlöchern zu versehen. Die Bohrungen sollten Durchmesser von 3-8 mm haben und eine Lochtiefe von 120-150 mm erreichen. Zudem können auch Bambus- oder Schilfröhrchen genutzt werden, die man z.B. in Konservendosen platziert und fixiert. Ebenso sind markhaltige Stängel von z.B. Rosen, Brombeeren, Himbeere usw. hilfreich. All diese Hilfsmittel müssen dann einen sonnigen und trockenen Platz im Garten bekommen. Der größte Teil der Wildbienen nistet jedoch im Erdboden. Da ist ein sonniger Platz ohne störenden Bewuchs immer willkommen.

Fazit: Sterben die „Wilden“ Insekten, dann sterben auch wir. Die Insekten leisten für uns Menschen eine enorme, kostenlose Arbeit indem sie die Blüten unserer Nutzpflanzen aber auch die Blüten der natürlich und wild vorkommenden Pflanzen bestäuben.

Fotos und weitere Informationen zu den Wildbienen gibt es hier:
klimawandel-guetersloh.de/wildbienen.html

Naturgarten "Lass es wachsen ...!"

Anette Klee in ihrem Natuarten (Foto: Klee)

Im 2. Teil geht es jetzt um das eigentliche Thema, das wachsen lassen. Anette Klee, kommt ursprünglich aus einem Haushalt mit klassisch gepflegtem Garten, schön fürs Auge, mit vielen bunten Blumen und Nadelgehölzen die wie Zinnsoldaten dort standen. Sie berichtet in ihren Vortrag über ihren ganz persönlichen Wechsel vom klassischen Garten hin zu einem ökologisch (un)gepflegten Garten.

In kleineren und größeren Schritten ist bis heute ein Garten entstanden, der vielen Lebewesen einen Lebensraum bietet. Von der Ameise über den Käfer, die Spinne, der Biene, der Maus, den Vogel, den Frosch oder das Hermelin und den Hasen.

Wie auf den gezeigten Fotos zu sehen war, hat dieser Garten trotz seines wilden Aussehens eine Struktur. Durch das Mähen von sogenannten „Akzeptanzstreifen / -Wegen“ ist dieser Garten zu einem Hingucker geworden. Die verschiedenen Bereiche sind somit durch schmale, freigeschnittene Wege optisch voneinander getrennt und dennoch bildet dieser Garten eine große Einheit in dem sich eine Vielzahl unterschiedlichster Lebewesen wohl und zuhause fühlt.

Nicht jeder hat das Glück eine so große Fläche seinen Garten nennen zu können. Aber auch in kleinen Stadt- und Siedlungsgärten lassen sich kleine Refugien für allerlei Tiere schaffen. Frau Klee nannte Beispiele wie sich schon kleine natürliche Inseln in einem ansonsten klassisch gepflegten Garten anlegen lassen.
Beispiel: eine kleine Insel, umzäunt von einem niedrigen Staketenzaun, bepflanzt mit heimischen Wildblumen im ansonsten klassisch kurz gemähten und meistens überdüngten grünen Rasen. Ein Anfang, und damit die Nachbarn sich nicht wundern, versehen mit einem kleinen Erklär-Schildchen.

Fazit: Auch im kleinsten Garten ist Platz für etwas „unordnung“, für Natur. Sobald die Natur im Garten fußgefasst hat stellen sich die „wilden“ Tiere ganz von selbst ein. Ein klein wenig Mut muss man als klassischer Gartenbesitzer und Pfleger zu Anfang schon aufbringen um seinen Garten ganz langsam umzustellen. Aber es macht Spaß und bringt Freude wenn man Winters wie Sommers die Tiere beobachten kann.

Anette Klee ist unter anderem auch als „Klimapoetin“ unterwegs und hat ein passendes Video zum Thema für euch:

Eine tolle Ecke mit Wildblumen. (Foto: Klee)

Die gemähten Wege als Akzeptanzstreifen geben dem Garten Struktur. (Foto: Klee)

Herbst/Winter im Naturgarten – Futter für Vögel und Überwinterungsmöglichkeiten für allerlei Getier und Insekten. Auch speziell für Wildbienen, die in den trockenen Stängeln im Jahr nach der Blüte ihre Nester anlegen und dann im dritten Standjahr erst schlüpfen. (Foto: Klee)

Fotos aus dem „Naturgarten“ von Familie Klee und vieles mehr gibt es hier zu bestaunen: www.klimawandel-guetersloh.de/natur.html

Kontakt: kontakt@klimawandel-guetersloh.de

Interessierte Zuhörer und Zuhörerinnen (Foto: Thomalla)

Finale (Foto: Thomalla)

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