Junge Obstbäume und Wildblumen-Wiese am Lärchenweg
Die jungen Apfel-, Pflaumen- und Birnbäume auf dieser Wiese brauchen noch viele Jahre und fachgerechte Pflege, um zu stattlichen Obstbäumen heranzuwachsen. Damit sie Früchte tragen, brauchen sie Insekten als Bestäuber. Diese fliegen von Blüte zu Blüte, saugen Nektar und sammeln Pollen. Dabei bestäuben sie die Blüten. Nur so können daraus Früchte wachsen. Deshalb sind wir Menschen, aber auch viele Pflanzen und Tiere, auf die Bestäubungsleistung von Wildbienen (zu denen auch die Hummeln gehören), Schmetterlingen und Co. dringend angewiesen.
Wenn das Gras schnell und hoch wächst, wird diese Wiese zweimal im Jahr gemäht. Das Mahdgut wird abgeräumt, um den Nährstoffeintrag zu verringern. Auf magerem, ungedüngtem Boden wächst das Gras langsamer. Die erwünschten Wildpflanzen bekommen mehr Licht. So kann sich ein möglichst großes Wildpflanzen- und damit Blütenangebot entwickeln. Und die in ihrem Bestand gefährdeten Insekten finden für sich und ihren Nachwuchs viel mehr Nahrung auf der Wiese.
Für Wildbienen-Arten, die in höhlenartigen Röhren nisten, stellt die Lokale Agenda Umwelt auf dieser Wiese eine Nisthilfe auf. Der ideale Lebensraum der Wildbienen setzt sich wie ein Mosaik aus kleineren Lebensräumen zusammen. Wildbienen siedeln sich nur dort an, wo sie neben passenden Blütenangeboten auch Nistmöglichkeiten und Baumaterial für ihre Nester finden. Die Verbindung dieser Teillebensräume ist wichtig, denn im Gegensatz zur Honigbiene fliegen Wildbienen nur in einem Radius von wenigen hundert Metern. Wo durch den Menschen Lebensräume verschwinden, muss an anderer Stelle ein Ausgleich geschaffen werden. Die Nisthilfe zur Unterstützung der Wildbienen ist zwar nur ein „Ersatz-Lebensraum“, aber an ihrem Beispiel können wir diese faszinierenden Tiere beobachten und lernen, wie sie leben.
Ein Großteil der Wildbienen nistet jedoch in selbstgegrabenen Brutkammern im Erdboden, in Bereichen mit spärlicher Vegetation oder an offenen, sandigen Bodenstellen, z. B. auf unbefestigen Feldwegen, die es leider kaum noch gibt. Um auch erdnistende Wildbienen-Arten zu unterstützen, legt die Lokale Agenda Umwelt auf diesem Areal zusätzlich eine sandige Freifläche an.
Ökologische Entwicklung einer größeren Teilfläche ab Herbst 2024
Fläche 1: von etwa 1000 qm Fläche wurde die Grasnarbe abgezogen.
Im Herbst 2024 wurde eine Teilfläche von ca. 1500 qm vom Oberboden befreit, sodass nur noch der Rohboden ohne Grasnarbe zu sehen ist. Der abgezogene Boden wurde am nördlichen Ende der Fläche abgelagert und mit südlicher Ausrichtung eine Steilwand modelliert.
Etwa 1000 qm der abgezogenen Fläche werden möglichst noch im Herbst oder spätestens im Frühjahr 2025 mit Regio-Saatgut eingesät. Die verbleibenden ca. 500 qm bleiben wie sie jetzt sind. Der Rohboden enthält noch seine eigene Samenbank aus früheren Zeiten, die jetzt in Teilen wieder aktiviert wurde. Zugleich dient dieser Bereich auch verstärkt den erdnistenden Wildbienen zur Anlage ihrer Nistzellen.
Es wird spannend sein, die Entwicklung dieser großen Fläche zu begleiten und zu dokumentieren.
Die Arbeiten auf der Fläche wurden von Familie Kleine finanziert. Ihr ist eine ökologische und naturnahe Entwicklung dieser Fläche sehr wichtig.
Fläche 2: von etwa 500 qm Fläche wurde die Grasnarbe abgezogen.