Ein seltener Anblick – zwei Igel unter einem Gebüsch

Eine große Gefahr für Igel lauert auf den Rasenflächen der Gärten

Auf deutschen Rasenflächen werden zunehmend mehr und mehr Mähroboter eingesetzt. Viele dieser Roboter dürfen auch in der Nacht mähen, da sie die Lärmschutzgrenzen deutlich unterschreiten. Und genau darin liegt die Gefahr für unsere Igel.

Igel sind dämmerungs- und nachtaktive Tiere. Ab etwa 2 Stunden vor Sonnenuntergang bis etwa 2 Stunden nach Sonnenaufgang sind die Tiere aktiv auf Futtersuche. Sie stöbern durch Hecken, Büsche, Wiesen, Gärten und auch über die gepflegten Rasenflächen, immer auf der Suche nach Fressbarem wie Würmer, Schnecken, Obst und Insekten.

Bei erkannter Gefahr laufen sie nicht weg. Stattdessen rollen sie sich zu einer Kugel zusammen und stellen ihre Stacheln auf. Die Mähroboter erkennen nicht, dass ein Igel in ihrer Fahrspur liegt und fahren direkt auf den Igel zu. Dabei können diese Geräte die Igel mit ihren messerscharfen Klingen erheblich verletzen. Die Zahl der durch Schnitte verletzten Igel ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Igel schreien nicht, wenn sie verletzt werden. Sofern sie es noch können, verstecken sie sich und warten auf ihren Tod. Im schlimmsten Fall legen Fliegen ihre Eier in die Wunden, und die Maden fressen den Igel bei lebendigem Leib auf.

Weitere Feinde des Igels sind Schneckenkorn und Freischneider.

Damit der Aufwuchs unter Hecken und Büschen nicht überhandnimmt, werden oft Freischneider eingesetzt. Die ebenfalls scharfen Klingen dieser Geräte erwischen und verletzen auch so manchen Igel, der genau in solchen Gartenbereichen seinen Tageseinstand hat und der Nacht entgegen schläft.

Leider hat der Igel-Bestand in den letzten Jahren deutlich abgenommen, mit dem Resultat, dass der Igel aktuell auf der Roten Liste der Säugetiere die Stufe „V“, Vorwarnliste, erreicht hat.

Igel schützen – aber wie?

Mähroboter nur ab ca. 2 Stunden nach Sonnenaufgang bis spätestens 2 Stunden vor Sonnenuntergang fahren lassen.
Wilde Ecken im Garten unter Hecken und Gehölzen akzeptieren. Sie bilden die natürlichen Rückzugsorte für Igel.

Weitere Informationen findet ihr unter folgendem Link beim BUND:
https://www.bund-bawue.de/tipps/detail/tip/gefaehrliche-gartenhelfer-maehroboter-gefaehrden-igel-co/
und beim Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung:
https://www.izw-berlin.de/de/pressemitteilung/neue-forschung-zu-schnittverletzungen-bei-igeln-durch-maehroboter-entdeckt-erhebliches-aber-loesbares-tier-und-artenschutzproblem.html