Die Blühflächen am ALDI-Kreisverkehr

Auf diesen artenreichen „Blüh-Inseln“ rund um den Verkehrskreisel wachsen heimische Wildpflanzen. Nektar und Pollen ihrer Blüten geben hungrigen Insekten Nahrung. Schmetterlinge, Wildbienen (zu denen auch die Hummeln gehören), Käfer und andere Insekten brauchen unsere Hilfe. Ihr Bestand nimmt seit Jahrzehnten dramatisch ab. Viele Pflanzen und Tiere und auch wir Menschen sind auf die kleinen Bestäuber dringend angewiesen. Um das Grün in der Stadt vielfältiger zu gestalten und Insekten, Vögel und Kleintiere zu fördern, werden diese Blühflächen von der Lokalen Agenda Umwelt Harsewinkel unter ökologischen Gesichtspunkten betreut. Sie werden nur ein- bis zweimal im Jahr gemäht. Das Mahdgut wird abgeräumt, um den Nährstoffeintrag zu verringern, denn Wildpflanzen brauchen mageren, ungedüngten Boden, damit sie jedes Jahr erneut wachsen, blühen und Samen ausbilden können. Wenn die verblühten Pflanzen über die Wintermonate stehenbleiben, finden Insekten und ihr Nachwuchs auf der Fläche Unterschlupf.


Blühaspekt am ALDI-Kreisverkehr in Harsewinkel: Gewöhnlicher Natternkopf (Echium vulgare), Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum), Acker-Witwenblume (Knautia arvensis, Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus), Gewöhnliche Nachtkerze (Oenothera biennis), Heide-Nelke (Dianthus deltoides), Gewöhnliche Schafgarbe (Achillea millefolium) im Juni 2024.

Blühaspekte im Juni und Juli 2024

Wunderschöner Blühaspekt im Juni 2024.

Links: Gelbe Blüten der Färber-Kamille (Cota tinctoria, Synonym: Anthemis tinctoria) und pinkfarbene Heide-Nelken (Dianthus deltoides). Rechts: Hell-lila Blüte der Acker-Witwenblume mit blauen Stauden des Gewöhnlichen Natternkopfs.

Links: Blühaspekt im Juni 2024 mit den charaktervollen blauen Stauden des Gewöhnlichen Natternkopfs. Rechts: Blühaspekt Ende Juli 2024: Nun überwiegen die weiß blühende Wilde Möhre (Daucus carota), gelb blühender Rainfarn (Tanacetum vulgare), Gewöhnliche Nachtkerze (Oenothera biennis) und die rosafarbene Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea). Vereinzelt blüht noch roter Klatschmohn (Papaver rhoeas).

 

Blick auf Rainfarn (Tanacetum vulgare) und Wilde Möhre (Daucus carota) Ende Juli 2024. Ackerhummeln besuchen noch spätabends vor allem die Blüten des Hornklees und vereinzelte Natternkopfblüten. Im Hochsommer haben sie bereits mit abnehmendem Blütenangebot zu kämpfen. Auch Honigbienen sind spätabends noch auf Nektar- und Pollensuche.

 

Auch Frühblüher sind wichtig!

Bereits Ende Januar strecken Krokusse am ALDI-Kreisel ihre lila Blütenköpfe aus dem Erdboden. Das Blütenangebot von Frühblühern wie Krokuss, Winterling, Schneeheide und Blaustern ist für Hummeln überaus wichtig. Die Jungköniginnen, die im zeitigen Frühjahr aus ihren Winterquartieren ausfliegen, um einen neuen Hummelstaat zu gründen, brauchen dringend Nahrung zur Stärkung. Die Krokuss, die es geschafft hat, die leblose Schotterschicht in einem Vor-„Garten“ zu durchdringen, muss einer hungrigen Erdhummel (Bombus terrestris spec.) als rettende Oase in der Wüste erscheinen!

Fotos: © Klaudia Kretschmer